Eine Krankengeschichte

Irgendwann im März hat alles angefangen …
Der Hals fühlte sich steif an und ich konnte ihn nur schwer bewegen. Natürlich bin ich zum Arzt gegangen und wurde auf einen „steifen Hals“ hin behandelt. Mit Massagen, Medikamenten, Salben und dem üblichen.

Nichts half und mein Arzt schickte mich zum Neurologen. Dort kam sofort die Diagnose: Torticollis! Ohne viel Erklärung gab es auch gleich die Lösung: BOTOX. So bekam ich den ersten Schuss und das war auch ein Schuss in den Ofen. Es folgte ein merkwürdiges Armzittern, eine Zungenbeinblockade, Schultergürtelanspannungen und der Kopf wurde so unruhig, dass ich ihn nur noch in beiden Händen festhalten konnte.
Die Antwort des Neurologen war ganz klar: „Das kommt dann wohl für sie nicht infrage.“ Tja, was nun?

Mir ging es psychisch und physisch schlecht. Arbeiten konnte ich nicht mehr und die Probleme nahmen ihren Lauf. Rentenbegutachtung, warten auf Antworten der Behörden usw. und damit verbunden finanzielle Belastungen und Ängste und keiner hatte Ahnung von der Krankheit, nach dem Motto „Jugend forscht“ …

Ich musste also irgendwie selbst klarkommen, suchte und fand über den TS-Verband das Institut Cross in Bückeburg.
Ich machte dort einen Termin und war überrascht, wie viel Erfahrung man dort mit dieser Krankheit hatte.
Ich erlangte ein ganz anderes Verständnis und dadurch wieder Motivation, nach dem ersten Gespräch.

Dann begann die Therapie. Ich lernte Kontrolle und Bewegung und erhielt den Hinweis, meine Zähne wegen des Metalls durchchecken zu lassen.

Eigenrecherchen führten mich nach Celle zu einem bekannten Arzt, der Laser-Akkupunktur durchführte. Viele Sitzungen und viel Geld später hatte ich die Erkenntnis, das bringt gar nichts.

Ich entschloss mich, einen Zahnarzt in Bielefeld aufzusuchen, der eine Strommessung vornahm und 20 Mikroampere durch 12 verschiedene Metalle feststellte. Nach einer großen Sanierung waren glatte 0 Ampere vorhanden.

Nun folgte konsequente und disziplinierte 3,5Stunden tägliches Üben nach der Cross-Methode. Anfangs war ich 3-mal, dann 2-mal bis auf 1-mal die Woche in dem Institut.
Ich fühlte mich wohler und konnte alltägliche Belastungen dort loswerden.

Ein Jahr nach der Sanierung erreichte ich eine Lebensqualität von 99%. Von jetzt auf gleich ging es mir gut.
Trotzdem fahre ich 1-mal die Woche nach Bückeburg zur Kontrolle, zur Stabilisation meines jetzigen Zustandes und weil es mir einfach gut tut.

Sicher kamen einige Faktoren zusammen, was auch immer, ich glaube fest daran, dass ich früh genug mit der Cross-Methode begonnen habe und auf ein Team gestoßen bin, das mir viele Anregungen (auch Zahnarzt) und Geduld entgegenbrachte.

Auf diesem Weg ein Danke an das Cross-Team, vor allem meiner Ehefrau, die immer hinter mir gestanden hat, viel Geduld mit mir hatte, und meinem Hausarzt, der Rezepte gegen den Widerstand der Krankenkassen ausstellte!

Torticollis-Echo 3/4/2010